Das Feuerverzinken ist ein Verfahren, das Eisen- und Stahlteile vor Korrosion schützt. In Vielen Fällen erwartet der Planer neben einem Schutz auch eine
ansprechende Optik. Die Voraussetzungen dafür können durch die Auswahl eines geeigneten Stahlwerkstoffes geschaffen werden. Dipl.-Ing. Daniel Marberg hat
sich mit diesem Thema beschäftigt. Beim Feuerverzinken werden Eisen- und Stahlteile durch Eintauchen in eine Zinkschmelze mit einem Zinküberzug versehen und währen des Tauchvorganges auf eine Zinkbadtemperatur von ca. 450 celsius erwärmt. Dabei bilden sich auf der Oberfläche durch wechselseitige Diffusion Eisen-Zink-Legierungsschichten. Beim Herausziehen der Stahlteile aus dem Zinkbad überziehen sich diese Legierungsschichten mit einer Reinzinkschicht, wodurch in der
Regel ein typischer, silbrig glänzender Überzug entsteht, der sehr oft eine ausgeprägte Zinkblumenstruktur aufweist. Bestimmte Begleitelemente im Stahl
verändern jedoch die beschriebene Eisen-Zink-reaktion. Derartige Zinküberzüge haben meist ein mattes und graues Aussehen, die Überzugsdicke ist im Regelfall
erhöht. Soll der Zinküberzug neben den Korrossionschutzanforderungen auch optische Ansprüche erfüllen, müssen hierfür geeignete Stahlwerkstoffe verwendet
werden. Nach dem bisherigen wissenschaftlichen Kenntnisstand spielen beim Ablauf der Reaktionen zwischen Eisen und Zinkschmelze insbesondere die
Eisenbegleiter Silicium (Si) und Phosphor (P) eine entscheidende Rolle. Die unterschiedlichen praxisüblichen Gehalte an Si und P in unlegierten Baustählen und ihre
Auswirkungen auf das Feuerverzinken lassen sich im Hinblick auf Ihre Auswirkungen ungefähr wie hier gezeigt beschreiben. Die Übergänge zwischen den einzelnen
Bereichen sind fließend und hängen von der Art der Konstruktion, der daraus resultierenden Tauchdauer sowie weiteren Faktoren ab. Für die Anwendung der
Feuerverzinkung unter gestalterischen oder ästhetischen Gesichtspunkten empfehlen sich insbesondere Stähle der Nummer 1, für allgemeine korrosionstechnische
Anwendungen sind primär die Stähle gemäß Nummer 3 zu bevorzugen. Ältere Fachliteratur verweist teilweise auf die Auswirkungen unterschiedlicher Silicium-
Gehalte im Stahl. Das entspricht nicht mehr dem Stand der Wissenschaft. Die Feuerverzinkerei hat praktisch kaum eine Möglichkeit, die durch die
Stahlzusammensetzung bedingte Bildung der Eisen-Zink-Legierungsschichten zu beeinflussen. Aus diesem Grunde kommt der Auswahl von Stählen, die für das
Feuerverzinken gut geeignet sind, eine besondere Bedeutung zu. Die für das Stückverzinken maßgebliche DIN EN ISO 1461 Durch Feuerverzinken auf Stahl
aufgebrachte Zinküberzüge (Stückverzinken) erwähnt daher auch in den erläuterungen: Die meisten Stähle lassen sich zufriedenstellend feuerverzinken.
Verschiedene reaktive Elemente im Stahl können das Feuerverzinken beeinflussen, z.B. Silicium (Si) und Phosphor (P). Die Stahlzusammensetzung hat einen Einfluß
auf die Dicke und das Aussehen von Zinküberzügen. Ein frühzeitiger Hinweis des Bestellers an den Stahlhandel, der verzinkungsgeeignete Stähle liefert, stellt die
Weichen für ein gutes Verzinkungsergebnis. Außerdem sollten Architekten und Planer bereits frühzeitig das Feuerverzinken von Stahlkonstruktionen in ihre
Planungen mit einbeziehen.
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freibleibende Preisliste, Stand: 01.07.2011